In "Nah" wollen Tänzer*innen ihrem Publikum zeigen, wie ihre Bewegungsmotive, choreographischen Prozesse und die damit verbundenen Emotionen entstehen. Schafft dieses Wissen Nähe? Dabei wird den Zuschauenden immer wieder die Möglichkeit gegeben, die Perspektive im Raum zu verändern. Und auch der Raum bewegt sich mit und ist Teil der choreographischen Landschaft, die sich ständig verändert. Hier gilt der Versuch, die Grenzen zwischen Zuschauer*innen und Tänzer*innen zu verschieben, sie aber nie ganz aufzulösen. Brauchen wir Grenzen, um einander nahe zu kommen? "Nah" will keine Antworten finden, sondern möchte sich kritisch mit Begriffen von 'Authentizität' und 'Partizipation' auseinandersetzen und dabei vorschlagen, dass es nicht nur einen richtigen Zugang zum Tanz gibt.
2016 schloss Marie-Lena Kaiser ihr Studium an der Folkwang Universität der Künste ab. Seitdem arbeitet sie als Freiberuflerin im In- und Ausland. Ihre zweite abendfüllende Eigenproduktion "Nah" wurde im Oktober im tanzhaus nrw, Düsseldorf, uraufgeführt. Kaiser ist Stipendiatin des Pina Bausch Fellowships 2018, welches sie mit dem mosambikanischen Choreographen Horácio Macuácua in Mozambique und Europa verbrachte. 2021 begann sie zudem den Masterstudiengang ‚Choreographie und Performance‘ am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen.
Ab 19.30 Uhr wird es eine physische Einführung durch die Compagnie geben.