Fortuna ist eine launische Dame. Sie verteilt Glück und Unglück, leichtes und schweres Schicksal nach reinem Bauchgefühl. Dass das Schicksal nicht gerecht ist, hat wohl jeder schon einmal erfahren. Die beiden Choreografen Felix Landerer und Giuseppe Spota spüren in ihrer gemeinsamen Uraufführung „Fortuna“ der Beschaffenheit von Glück, Zufall und Willkür nach: Glück als Konsumprodukt, als Dopaminrausch, als Gewohnheit. Die Gefahr: In einer schnelllebigen Welt droht das Glück durch Wiederholbarkeit und ständige Präsenz zu einer Sucht zu verkommen – die irgendwann Leere hinterlässt. Landerer und Spota blättern mehrere, miteinander verwobene Kapitel auf. Und setzen der Jagd nach dem Glück Loslassen und Akzeptanz des Schicksals entgegen.
Kostümbildnerin Irina Shaposhnikova hat den Gedanken von Glück als Wettbewerb in individuellen Uniformen aufgegriffen. Der Komponist Christoph Littmann untermalt das episodenhafte Tanzstück mit elektronischen Klangwelten.
In den ersten beiden Vorstellungen am 17. und 18. Januar stehen das befreundete Bern Ballett und Tanz Bielefeld gemeinsam auf der Bühne. Die weiteren Vorstellungen bestreitet das Bielefelder Ensemble allein.