
Als Anton Bruckners 4. Sinfonie im Jahr 1881 in Wien aus der Taufe gehoben wurde, gab es nicht nur Applaus. So reagierte der Kritiker und Brahms-Freund Max Kalbeck mit reichlich Häme auf das neue Opus: „Seine neue Sinfonie Es-Dur […] ist das Werk eines Kindes mit Riesenkräften. Leider nur ist dieses unbändige Kind ein in seinem Berufe ein ergrauter Mann.“
Trotzdem hat es Bruckners Vierte zum Repertoire-Klassiker geschafft. Und weil 2024 im Zeichen des 200. Geburtstags des Österreichers steht, erklingt diese Sinfonie jetzt im Rahmen des Kölner Originalklangfestivals FEL!X völlig entstaubt. Dafür sorgt das Orchester Anima Eterna Brugge unter der Leitung des Spaniers Pablo Heras-Casado. „Ich denke, dass unser Bruckner wahrscheinlich transparenter klingen wird, als das, was man gewohnt ist, zu hören“, so Heras-Csado. „Mit einer gewissen Leichtigkeit im Klang.“