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Regisseur Nicolas Charaux denkt den ›Faust‹-Stoff von einem kollektiven Bewusstsein her und untersucht, was die faustischen Versuchungen in einer krisengeschüttelten Gegenwart sein könnten.
Das Prinzip ›Faust‹, das Streben und Sich-Nicht-Zufriedengeben, ist konfrontiert mit dem mephistophelischen Prinzip der Verneinung, das sich im Vertragsverhältnis der strikten Kosten-/Nutzenrechnung ausdrückt, und dem Gretchen-Prinzip der Liebe und Religion, das auch Altruismus und Wunder einschließt. Von beiden widerstreitenden Seiten ist Faust angezogen …