
Was sind die Krücken des Alltags – in einem modernen Leben? Sind es die KI-gesteuerten Toaster? Nein! Sind es SIRI und Co? Nein! Sind es die hypermodernen KIs, vor denen jeder Angst hat? Nein! Sind es Kinder, die wir zeugen, um bei anderen Zuneigung zu erhaschen? – Nein!
Was dann? Die Krücken des Alltags sind das, was wir tun, um das zu erleben, was wir erleben wollen. Wir benutzen dazu Technologien, die wir erfinden, um von anderen Menschen nicht mehr abhängig sein zu müssen. Wir bezeichnen diese Technologien als Extensions – Als Erweiterung! Extensions sind die automatischen Arme, die fehlende Pflegekräfte ersetzen sollen. Extensions sind die Haarverlängerungen, damit wir besser als gut aussehen können. Extensions sind Krücken, auf denen wir nach einem Beinbruch nach Hause humpeln. Extensions sind der Ast, den ein Affe benutzt, um eine Banane aus einem Loch zu bekommen. Extensions sind die Waffen, die uns vor Feinden schützen sollen.
Doch was passiert, wenn unsere Krücken, Tools und Exoskelette plötzlich so intelligent werden, dass sie uns nicht mehr brauchen? – Keine Ahnung!
Die Produktion „Extensions“ der Theaterfabrik erforscht den „langen“ Arm des Menschen, der nach den Sternen greift, aber das Feuer vergisst, durch den er langen muss. Ein Stück, das von Menschen erzählt, die geglaubt haben, eine bequeme Version von sich selbst im schnellen Ausdruck eines 3D Druckers neu gestalten zu können – Ohne etwas dafür zu tun! Die Inszenierung stellt den 3D Drucker im Kopf jedes einzelnen von uns auf einen Prüfstand und manifestiert eine unleugbare Bilanz unseres Denkens – live auf der Bühne.
Mit: Anja Kunz, Charlotte Brüggemann, Eva Fischer, Lena Müller, Britta Kollmann
Regie: Cornelius Kabus