Musik

80 Jahre Kriegsende, aber kein Frieden in Sicht - ein Wochenende

bis 11.05.2025
Die beiden Journalist*innen Dunja Hayali und Michel Friedman nehmen den historischen Moment zum Anlass, um über die drängendsten Fragen unserer Zeit zu sprechen. Dazu gibt es drei Konzerte und einen Stadtspaziergang.

Kriege, Krisen, geopolitische Machtverschiebungen – 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs scheint Frieden in weiter Ferne. In Form von Impulsvorträgen stellen sich Dunja Hayali und Michel Friedman am Samstag aktuellen Entwicklungen: Wie verändert sich die Weltordnung? Was bedeutet das für unsere Gesellschaft? Und welche Verantwortung tragen wir? Im Anschluss diskutieren die beiden Journalist*innen gemeinsam mit "FAZ"-Herausgeber Carsten Knop über politische, gesellschaftliche und ethische Perspektiven auf eine Welt im Wandel.

Im Anschluss gedenkt Lahav Shani gemeinsam mit Mitgliedern der Münchner Philharmoniker und des Israel Philharmonic Orchestra musikalisch dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit Schostakowitschs einzigem Klavierquintett, geschrieben in einer politisch zerrissenen Phase des Komponisten. Auch andere Werke des Abends wurden vor dem Hintergrund politischer Gräueltaten komponiert: Viktor Ullmanns Streichquartett Nr. 3 entstand während seiner Gefangenschaft im Konzentrationslager Theresienstadt, Ilse Fromm-Michaels’ "Musica larga" in einer Zeit, in der sie als Frau eines jüdischen Manns nicht auftreten durfte und das Spielen ihrer Werke verboten war.

Am Folgeabend vereint der Dirigent dann seine zwei Orchester auf der Bühne: das Israel Philharmonic Orchestra, dessen Chefdirigent er seit 2020 ist, und die Münchner Philharmoniker, deren Chefdirigent er ab 2026 sein wird. Sie spielen an geteilten Pulten Mahlers 6. Sinfonie, die "Tragische". Zuvor erklingt "Prayer", ein musikalisches Gebet des 1927 in Saarbrücken geborenen und mit seinen Eltern 1935 nach Palästina emigrierten Tzvi Avni.

Bereits am Freitag begibt sich Bariton Benjamin Appl in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Dortmund auf einen musikalischen Spaziergang durch die jüdische Stadtgeschichte. An dafür wichtigen Orten hält er inne, um mit Liedern zu gedenken und der Geschichte dieser Orte Ausdruck zu verleihen oder lädt zu stillen Momenten des Innehaltens ein. Startpunkt ist die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Dortmund; die letzte Station wird das Konzerthaus Dortmund sein, wo Appl zum Abschluss dieses Begegnungskonzerts alle Teilnehmenden mit einem kurzen Konzertteil in den Abend entlässt.

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