Von weitem dröhnen Geschütze und Explosionen, tönen Sirenen. Freiwillige, Helferinnen und Helfer teils aus Westeuropa, organisieren den Transfer mit Bussen oder der Bahn, zu Fuß, in Kinderwagen, Rollstühlen, auf Bahren in sicheres Terrain der Ukraine. Oder über die Grenze, wer weiß, wohin. Flucht vor Russlands Aggression, vor dem Krieg Putins, der dem ABC des Menschenanstands spottet. Schicksalsergebene, oft erstarrte Männer und Frauen in Auffanglagern, Wartesälen, überfüllten Notunterkünften, die ihre Geschichten erzählen, in wenigen Habseligkeiten kramen, denen das Haar frisiert wird, die Bekanntschaft schließen oder am liebsten im Jenseits wären, wie jemand sagt.
Zugleich wendet sich der Film der Front zu, wo verbrannte Panzer wie hilflose Insekten auf dem Rücken liegen, Tote geborgen, registriert, bekleidet und gesäubert und in Plastiksäcken gestapelt werden, bevor sie in Lastwagen, Leiche um Leiche, »heimkehren« zu den Klagen der Familien. Woanders erwarten Soldaten den Kampf. In jedem der Gesichter erblicken wir die Gesamtheit der ukrainischen Leiden. Eine Chronik, die jetzt und künftigen Zeiten vom Ende des uns vertrauten Europa kündet.