Das Theater an der Ruhr hat sich zwar nicht komplett vom klassischen Repertoire-Betrieb verabschiedet. Aber es wagt seit der vergangenen Spielzeit eine andere Form der Programmstruktur. Drei eher an Festivals erinnernde sogenannte Theaterinseln verleihen den einzelnen Produktionen und Aufführungen einen besonderen Charakter. Sie werden zu Ereignissen, die außergewöhnliche Erfahrungen versprechen. Das liegt natürlich auch an der thematischen Ausrichtung jeder Spielzeit. In diesem Jahr dreht sich alles um Geheimnisse, denen das Theater an der Ruhr nun mit gleich drei Uraufführungen nachgeht. Roberto Ciulli beschäftigt sich in "Pasolini. Io so – Mitteilungen an die Zukunft" mit dem umfangreichen Schaffen Pier Paolo Pasolini. Das italienische Kollektiv Anagoor geht in "Polyptychon der Niedertracht" der Frage nach, ob Kunst, die Gewalt in ihr Zentrum stellt, sich überhaupt von dieser Gewalt distanzieren kann. Und Philipp Preuss bringt mit "Kein Plan (Kafkas Handy)" ein rätselhaftes Familiendrama von Kathrin Röggla zur Urauffführung.
"Geheimnis 2" findet im Theater an der Ruhr und an anderen Orten statt.