Kleists bittere Komödie über den Dorfrichter Adam, der über sich selbst zu Gericht sitzen muss, erlebt gerade eine kleine Renaissance an unseren Bühnen. In Zeiten, in denen Donald Trump, trotz all seiner Übergriffe gegen Frauen, wieder Präsident der Vereinigten Staaten wird, besitzt dieses Stück über (Macht-)Missbrauch und politische Verschwörungstheorien eine geradezu erschreckende Aktualität.
Damit ist "Der zerbrochene Krug" der ideale Stoff für den jungen Regisseur Wilke Weermann. Im vergangenen Jahr hat er in Münster mit seiner Adaption von Sibylle Bergs "RCE" schon einmal bewiesen, dass er Komödiantisches und Politisches perfekt zusammendenken kann. Man kann sich also auf einen brisanten Klassiker in einer so amüsanten wie provokanten Inszenierung freuen.