Vier Bücher hat die Jury des Literaturpreis Ruhr auf die Shortlist 2024 für den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis gesetzt. Vier Titel, die alle vom Ruhrgebiet handeln oder hier entstanden sind. Die diesjährige Bestenliste ist auffallend jung: Die Autor*innen sind alle noch nicht lange im Geschäft (zwei der vier Bücher sind literarische Debüts), alle Geschichten drehen sich um junge Menschen. Für den Hauptpreis kamen Titel in Frage, die im Zeitraum vom 1. Mai 2023 bis 30. April 2024 in einem Verlag oder per Selfpublishing erschienen sind. 56 literarische Werke aus unterschiedlichen Genres hatten auf der Leseliste der Jury gestanden. Wer den Hauptpreis gewinnt, wird am 11. September 2024 auf Schloss Horst in Gelsenkirchen bekannt gegeben.
Dietlind Falk: No Regrets
Die Düsseldorferin Dietlind Falk spielt in einer Punkband - das liest man ihrer Ruhrgebietsgeschichte „No Regrets“ an. Die Geschichte spielt in einem Tattoostudio, mit skurrilen Figuren. Ihr Buch sei "rotzig, komisch, traurig und mit ganz viel Herz" urteilte die Jurg und "erstklassige Unterhaltung".
Sarah Jäger: Und die Welt, sie fliegt hoch
Sarah Jäger ist nicht das erste mal für den Literaturpreis Ruhr nominiert: Schon 2021 hatte sie für "Nach vorn, nach Süden" auf der Shortlist gestanden. Ihr zweiter Roman „Die Nacht so groß wie wir“ schaffte es sogar in die enge Auswahl um den „Deutschen Jugendliteraturpreis 2022“. In "Und die Welt, sie fliegt hoch" erzählt sie die Geschichte zweier Teenager als eine Abfolge von Sprachnachrichten, und das mit poetischer Kraft. Ein Countdown ins Leben und ein starkes Plädoyer für gesellschaftliches Miteinander, illustriert von Sarah Maus - so beschreibt es die Jury.
Sina Scherzant: Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne
Neu auf der Bühne der Öffentlichkeit ist Sina Scherzant nicht: Die gebürtige Mendenerin ist Spiegel-Bestsellerautorin, Podcasterin und Drehbuchautorin und hat mit "Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne" eine Geschichte über das Erwachsenwerden im Dortmund der Nullerjahre geschrieben. Hier geht's zu unserem Interview mit ihr:
Necati Öziri: Vatermal
Necati Öziri kam 1988 in Datteln zur Welt, lebt heute in Berlin, schreibt und macht Theater. Bei den 45. Tagen der deutschsprachigen Literatur (Ingeborg-Bachmann-Preis) gewann er den Kelag-Preis und den Publikumspreis. In seinem ersten Roman "Vatermal" erzählt er eine ebenso "intime wie politische Geschichte mit Wucht, Wut, Witz und Zärtlichkeit", so die Jury.