Tassen, Uhren, Ohren, Hüte, Zahlen, Hölzer und immer wieder Frauen, die oft steif und unbewegt wirken wie Statuen oder Büsten - vielleicht auch wie Schaufensterpuppen. Manches im Werk von Bruno Goller (1901-1998) ließe sich zurückführen auf die Kindheit in Gummersbach, wo Brunos Mutter ein Modegeschäft führte. Später ging Goller zum Studium nach Düsseldorf, dachte aber offenbar immer wieder zurück an die Auslagen im Laden. Auch wenn er die Themen und Motive seiner Kunst bevorzugt im eigenen Umfeld suchte, scheinen sie mitunter wie von einer anderen Welt. Weitgehend unabhängig von den Stilen und Strömungen seiner Zeit brachte Goller die Dinge und Menschen auf seine Leinwand.
Ein Einzelgänger und Eigenbrötler, der zu Lebzeiten aber durchaus anerkannt war: Als Professor an der Akademie in Düsseldorf unterrichtete er unter anderen Blinky Palermo und Konrad Klapheck. 1958 holte Werner Schmalenbach ihn mit einer großen Einzelausstellung in die Kestner-Gesellschaft nach Hannover, und im Jahr darauf machte Goller mit bei der documenta in Kassel. Heute hört man seinen Namen allerdings nur selten. Rund 100 seiner oft geheimnisvollen Bilder bringt das Kunstmuseum Bonn nun zusammen in der bisher größten Goller-Retrospektive.