Jahrzehnte lang machte sie einen Bogen um hiesige Museen. Als Tochter von Holocaust-Überlebenden sah sich Bracha Lichtenberg Ettinger nicht in der Lage, in Deutschland auszustellen. Erstmals kann nun die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen einen Überblick über das Werk der 1948 in Tel Aviv geborenen Malerin, Psychoanalytikerin, Philosophin und Friedensaktivistin bieten. Früh benutzte Bracha Lichtenberg Ettinger, kurz BRACHA, den Kopierer, mischte Asche in Pigmente und befragte Dokumente des Massenmords auf ihre Abbildbarkeit. In ihren Gemälden begegnen weibliche Opfer der Shoah Frauenfiguren aus antiken Mythen. Im K20 werden neben neuen Malereien etwa Beispiele des Frühwerks aus den 1980er Jahren gezeigt und Künstlerinnenbücher, in denen BRACHA mit Zeichnungen und Tuschemalereien das Zeitgeschehen kommentiert.