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In Beat Furrers Oper über den antiken Orpheus-Mythos singen „Er“ und „Sie“ in unterschiedlichen Sprachen als namenlose Protagonisten, die nicht zueinander finden. Es geht um das Sich-nicht-erreichen-können, um Abgekehrtheit, Schattendasein und eben um das titelgebende Begehren.
„Beat Furrer gestaltet die musikalische Gegenwart auf die eindrücklichste Art und Weise.“ Mit diesen Worten begründete 2018 die Jury des Ernst von Siemens Musikpreis ihr Votum, dem Komponisten die mit immerhin 250.000 Euro dotierten Auszeichnung zu verleihen. Doch wie fast bei jedem Preis für das Lebenswerk war auch dieser für den damals 63-Jährigen doch verfrüht. Schließlich steht er weiter mitten im Neue-Musik-Leben. Als Komponist und als Dirigent. Davon kann man sich auch bei dem ihm gewidmeten „Zeitinsel“-Festival überzeugen, bei dem er sein Musiktheaterstück „Begehren“ leitet – während unter anderem Nora Wildschut sein Violinkonzert spielt.