Traditionelle Kategorien hinter sich lassen, neue Vorstellungen umsetzen, Dynamik in die Kunst bringen – solche Ideen spielen eine wesentliche Rolle in Leben und Werk von Franz Erhard Walther. Im Juli wird der in Fulda lebende Künstler, der bis 2005 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg lehrte, 85 Jahre alt. Im Vorfeld des Geburtstags vereint die Bonner Bundeskunsthalle eine Auswahl von Arbeiten, die vor Augen führen, wie Walther seit den frühen 1960er-Jahren seinen neuen Werkbegriff auf den Weg brachte, indem er Betrachter*innen zu Akteur*innen macht.
Legendär sein damals zusammengestellter „Erster Werksatz“: 58 Elemente aus Baumwolle, Schaumstoff, Holz, die benutzt werden sollten: entfalten, überstülpen, hineinlegen, durchkriechen… Erst solche „Werkhandlungen“ machen seine Kunst komplett.