
Die denkmalgeschützten Fabrikhallen auf dem Areal Böhler dienen als historische Spielfläche für zeitgenössische Kunst, präsentiert von 108 Galerien – darunter wieder viele führende Händler*innen aus dem Rheinland. Allein 20 aus Düsseldorf nutzen den Marktplatz vor der eigenen Haustür, zwölf kommen aus Köln. Unter den 32 ausländischen Teilnehmer*innen reisen aber auch einige von weit her an – aus den USA und Südafrika, Korea und Kuweit. Wie schon 2024 legt die Messe einen Schwerpunkt auf Kunst aus Japan. Düsseldorf mit seiner großen japanischen Community ist hierfür der ideale Ort.
Auch Art-Talks gehören zum Programm der Art Düsseldorf: Der Unternehmer Jan Fischer hat den neuen Weststern-Preis für Kunstvereine und ein beachtliches Preisgeld von 90.000 Euro gestiftet, Im September wird die Auszeichnung in drei Bereichen vergeben: bestes Jahreskonzept, herausragende Einzelausstellung und gesellschaftliches Engagement. Nominiert sind für den „Weststern“ 13 Kunstvereine. Welche Bedeutung sie als Schauplatz junger Positionen und Programmatiken haben, darüber wird am 11. April um 15 Uhr gesprochen.
Die Julia Stoschek Collection zeigt an ihrem Stand Arbeiten von Simon Fujiwara, der 1982 als Sohn einer britischen Mutter und eines japanischen Vaters in London zur Welt kam und vor einigen Jahren von sich reden machte, als er im Kunsthaus Bregenz das Anne-Frank-Haus nachbaute. Die Düsseldorfer basedonart gallery hat Takako Saito im Programm. Ein Heimspiel sozusagen, denn die 96-jährige Japanerin lebt und arbeitet seit bald einem halben Jahrhundert in der Landeshauptstadt. In der Messekoje wird man ihre mit kleinen weißen Würfeln besetzte „Performance Panty“ bewundern können.

Neben dem japanischen Fokus gibt es wieder Skulpturenplätze für teils großformatige Werke und eine weitere Sektion für Einzelshows und besondere Projekte. Neu ist eine Abteilung, die sich dem Medium Papier widmet: Unter den sechs Aussteller*innen ist Galerist Martin Kudlek aus Köln, der sich schon bei der letzten Art Cologne auf Papierarbeiten fokussiert hat. In Düsseldorf wird er etwa Simon Schubert präsentieren – der Kölner „zeichnet“, indem er große Papierbögen knickt, faltet und ihnen so plastische Qualitäten verleiht.
Die Art Düsseldorf will nicht zusammenwürfeln, sie legt Wert darauf, das Angebot zu sortieren und in von unterschiedlichen Kurator*innen betreuten Sektionen Schwerpunkte zu setzen – auch thematische. So versammelt Linda Peitz unter dem Schlagwort „Tales of Transformation“ Künstler*innen, die sich mit Nachhaltigkeit, Klimawandel und Ressourcen beschäftigen. Wie Iulian Bisercaru aus Rumänien, der mit seinen großen bunten Gemälden bei Anca Poterasu aus Bukarest vertreten ist. Knalliges Grün und wuchernde Exotik stehen hier selten für sich. Überall mischt sich der Mensch ein und stört mit seinen Eingriffen und Hinterlassenschaften die gewachsene Harmonie. Doch gibt es auch Grund zum Feiern: Mit der Galerie Ludorff zieht ein Jubilar in die Hallen ein. Und lädt als Ehrengast zum 50. einen stolzen schwarzen Gipspudel von Katharina Fritsch in die Koje.
