KunstMusik

„Ole ole ole ole“: Ari Benjamin Meyers stimmt die Fans von Borussia Mönchengladbach hymnisch

19.01.2025 - 23.02.2025
Mit der geballten akustischen Power der Gladbacher Nordkurve, die an verschiedenen Orten der Stadt als Sound Art zur Aufführung gelangt, endet das dreiteilige Projekt „Kunsthalle for Music“, das der in Berlin lebende US-Komponist auf Einladung des Museum Abteiberg realisiert hat.

Meyers, geboren 1972 in New York, agiert seit langem an der Schnittstelle von Musik und bildender Kunst. Dabei geht es ihm vorrangig um Aspekte des Musizierens und Zuhörens, die mit dem herkömmlichen Konzerterlebnis kaum etwas gemeinsam haben. So verhält es sich auch bei „Kunsthalle for Music“: Nach dem Auftakt, einem Performance-Abend im Skulpturengarten des Museums (2022), und der 2024 folgenden Live-Musik-Ausstellung im Abteiberg sitzt beim Finale König Fußball auf dem Thron.

Was vor Ort Sinn macht: Borussia Mönchengladbach, dieser Name sagt nahezu jedem etwas – sogar Leuten, die mit der Stadt am linken Niederrhein sonst nichts verbinden und vom städtischen Museum Abteiberg ohnehin noch nie gehört haben. Mit fünf Meistertiteln, drei DFB-Pokalsiegen und zwei UEFA-Pokaltriumphen hat sich die „Fohlenelf“ (wie sie wegen ihrer stürmischen Gangart in den Siebzigern getauft wurde) einen Platz in der Ruhmeshalle des Profifußballs dauerhaft gesichert – obwohl eine weitere Meisterschaft im Moment außer Reichweite ist.

Wer Borussia Mönchengladbach sagt, muss auch Nordkurve sagen: Dort versammeln sich die rund 21 000 Fans, die ihre Mannschaft bei jedem Heimspiel lautstark unterstützen. Gemeinsam mit ihnen hat Ari Benjamin Meyers seinen „Hymnus“ entwickelt und aufgenommen. „Musik“, sagt er, „begegnet uns heute vor allem als etwas, das wir konsumieren, reduziert, fein säuberlich abgepackt, in der Distanz einer Aufnahme oder auf einer Bühne. Doch beinahe ihre ganze Geschichte über war Musik nur dort, wo man sie selbst spielte. Musik war in ihrer Definition: live, sozial und räumlich.“

Mit seiner „Kunsthalle for Music“ will der Komponist also zurück zu den Wurzeln. Doch verbleiben die Fangesänge nicht innerhalb des Borussia-Parks – vielmehr verbreiten sie sich über verschiedene Orte der Stadt: Per QR-Code lässt sich die akustische Arbeit beispielsweise in der Kaiser-Friedrich-Halle und dem Bökelberg (früherer Standort des Borussia-Stadions) erleben, außerdem an wenig bekannten Schauplätzen wie Haus Westland oder dem alten Polizeipräsidium. Begleitet wird das Ganze von einer Ausstellung im Museum, die den Entstehungsprozess dokumentiert.

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19.01.2025 - 23.02.2025

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