Eine Grande Dame des Theaters war Anne-Marie nie wirklich. Und eigentlich auch keine Schönheit. Die große Schauspiel-Karriere wollte einfach nicht kommen. Aus der tristen Provinz hat sie es gerade mal bis in ein Pariser Vorstadttheater geschafft. Und während Kollegin Gigi die großen Rollen im Kino spielte, von prominenten Liebhabern umschwärmt wurde und von einer großen Schar zauberhafter Enkel umgeben war, blieb Anne-Marie nur ihr tumber Mann und ein, wie sie findet, missratener Sohn.
Doch während Gigi bereits das Zeitliche segnete, lebt Anne-Marie weiter und erträgt stoisch die Herausforderungen des Alterns und ihre Einsamkeit. Statt auf der Bühne zu tanzen, humpelt sie jetzt nur noch ab und zu mit Knieproblemen zum nächsten Supermarkt und knabbert an getrüffelten Cashews.