Ellenlange, spindeldürre Gestalten, die gehen oder gehen. Vor allem sie sind es, die einem vor Augen treten, wenn der Name Alberto Giacometti fällt. Obwohl der Bildhauer, Maler und Zeichner (1901-1966) noch ganz andere Ideen umgesetzt hat. So erregte Giacometti, bevor er im reifen Schaffen zu den charakteristischen Figuren fand, Aufsehen im Kreise der Pariser Surrealisten, wo er 1929 bereits Max Ernst kennenlernte – der Beginn einer langen Freundschaft. Vorübergehend arbeiteten die beiden Kollegen sogar in benachbarten Ateliers.
Aus Anlass des Jubiläums „100 Jahre Surrealismus“ präsentiert das Max Ernst Museum in Brühl nun eine große Giacometti-Ausstellung, die den Blick vor allem auf jene frühe Phase richtet. Dabei will sie nicht zuletzt zeigen, inwieweit sich die surrealistischen Motive in Giacomettis künstlerischem Schaffen auch nach seinem Bruch mit der Bewegung im Jahr 1935 erkennen lassen. Außerdem macht die Schau erstmals die Verbindung von Giacometti und Max Ernst zum Thema. Gezeigt werden neben 70 Werken des Schweizer Gasts deshalb auch einige Arbeiten von Max Ernst.