
Die Befreiung vom Nationalsozialismus im Frühjahr 1945 bedeutete nicht für alle Opfergruppen gleichermaßen ein Ende von Verfolgung und Diskriminierung. Homosexuelle blieben weiterhin im Fadenkreuz, da die NS-Fassung von § 175 in der Bundesrepublik unverändert bestehen blieb. Polizei und Justiz setzten die strafrechtliche Verfolgung unerbittlich fort – besonders in Düsseldorf, das bereits während des Dritten Reiches als Zentrum der Verfolgung von Homosexuellen galt. Wie ging das Leben für sie weiter? Konnten sie die Isolation und Einsamkeit überwinden? Wurde die zerschlagene queere Subkultur wiederbelebt? Wie lässt sich davon heute erzählen? Und welche Kämpfe um Anerkennung und gleiche Rechte sind noch immer nicht gewonnen? Diesen Fragen widmet sich die Gruppe aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter der Leitung des Regisseurs Marvin Wittiber und erarbeitet künstlerische Wege, um davon zu erzählen.
Das Ergebnis des Intensiv-Theaterworkshops wird am 21. und 22. Februar im Theatermuseum Düsseldorf im Rahmen der städtischen Veranstaltung „Düsseldorf erinnert zum 80-jährigen Kriegsende“ präsentiert. Gerahmt wird die Veranstaltung jeweils von einer thematischen Einführung von Astrid Hirsch-von Borries (Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf). Am 21.02. findet außerdem ein Nachgespräch mit dem künstlerischen Team unter der Moderation von Sascha Förster (Theatermuseum Düsseldorf) statt.
Am 22.02. erfolgt im Anschluss an die Präsentation ein Podiumsgespräch zum Vorabend der Bundestagswahl 2025. Unter dem Titel „Nach dem Rosa Winkel: Queere Rechte auf dem Prüfstand“ diskutieren Marina Friemelt (Diversitymanagement Schwerpunkt LSBTIQ+), Jana Hansjürgen (Leitung Landesfachstelle blick* zu LSBTIQ* Strukturen im ländlichen Raum), Marcus Velke-Schmidt (Historiker & Vorsitzender Centrum Schwule Geschichte Köln) und Marvin Wittiber (Regisseur & Künstlerischer Leiter „Nach dem Rosa Winkel“).
Der Eintritt ist frei.