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Licht spielt für Lippstadt eine besondere Rolle: Nicht nur, weil das größte Wirtschaftsunternehmen der Stadt mit Autoscheinwerfern bedeutsam geworden ist. Seit mehr als 20 Jahren kuratiert Dirk Raulf eine Lichtpromenade als Teil des Hellwegs. Eine kleine Auswahl der insgesamt 20 Stationen.
Die Lichtpromenade ist Teil des überregionalen Kulturprojekts „Hellweg – ein Lichtweg“ und umfasst inzwischen mehr als ein Dutzend Lichtkunstobjekte in der Stadt. Sie zieht sich nördlich der Innenstadt entlang der Lippe vom Grünen Winkel bis zur Friedrichstraße. Los ging's 2003 auch mit diesem Werk - "Nachtflug" von Gereon Lepper.
Gereon Leppers "Nachtflug". Foto: Werner J. Hannappel
Von Zeit zu Zeit strudelt die geheimnisvolle „Undine“ von Claudia Schmacke als grünes Phänomen aus dem dunklen Wasser eines alten Lippearms hervor.
Claudia Schmackes "Undine". Foto: Josef Wittrock
Der „Milky Way“ von Stefan Sous ist ein beleuchteter Steg, der in der Nähe des Tivoli in die Lippe hineinreicht.
Stefan Sous' "Milky Way". Foto: Werner J. Hannappel
Dass ein Lichtkunstwerk auch ohne künstliches Licht allein mit der Kraft von Spiegeln funktionieren kann, beweist die mit Tausenden kleiner Reflektionsflächen behängte Kastanie von Claudia Wissmann am Lippebug. Die Spiegelketten lassen den Baum glitzern und funkeln und reflektieren einfallendes Licht wie kleine Blitze.
Claudia Wissmanns "Glitzerbaum". Foto: Werner J. Hannappel
"Schweigen" hat Gunda Förster ihre Arbeit aus dem Jahr 2006/07 an der Brücke am Ostendorf-Gymnasium genannt, die man im hinteren Teil des Bildes sieht: In Neon-Versalien sind die Worte „Schwimmen" und „Fliegen" an die Brücke montiert. Die Worte werden unabhängig voneinander ein- und ausgeblendet, so dass verschiedene Zustände der Überlagerung entstehen. Bei der Überlagerung wird ein dritter Schriftzug sichtbar: „Schweigen". Was bedeutet diese Kombination? Nachdenklich stimmt auch, dass sich die Worte im Wasser spiegeln.
Vorn im Bild: "Cumulus" von Thorsten Goldberg. Im hinteren Teil ist die Arbeit "Schweigen" zu sehen. Foto: Sandra Püttmann
Die Arbeit "Schilfrohre" des Dresdener Künstlers Sebastian Hempel befindet sich am Marineverein Lippstadt und damit in direkter Nähe der Kunstwerke "Arche" und "abseite": Mitten auf der Lippe leuchten 18 Schilfrohre, die sich durch die Strömung und mithilfe eines Motors auf der Wasseroberfläche bewegen und in dieser spiegeln.
"Schilfrohre". Foto: Sandra Püttmann
Erleben können Besucher*innen die Lichtpromenade im Rahmen der Stadtführung „Durch die Nacht…entlang der Lichtpromenade“, die im September einmal und von Oktober bis März zweimal monatlich angeboten wird.