Claudia Linzel – ohne kunsthistorischen Hintergrund, wie sie betont – fährt quer durch Deutschland, für die Gespräche, die sie inzwischen mehrmals im Monat in rund einstündigen Podcastfolgen veröffentlicht. Sie spricht mit Künstler*innen, stellt Fragen zu ihrem Werk, zu Ausstellungen, zur Ausbildung und natürlich zu ihrer Motivation. Der Ton ist dabei immer leicht, nicht beschwert von mühsamen Satzkonstruktionen oder Fachausdrücken. Die meisten der Gesprächspartner*innen kommen so gar nicht in die Versuchung der Selbstdarstellung, sondern berichten in Plauderlaune Anekdoten aus ihrem Leben, die ihr Werk und ihren Lebensweg anschaulich machen. Dabei macht Linzel in der Gesprächsführung keinen Unterschied zwischen jungen, noch nicht so bekannten, Künstler*innen und den etablierten, wie Heinz Mack oder Karin Kneffel.
Linzel spricht jedoch nicht nur mit Künstlern, sondern auch mit Galerist*innen, Museumsdirektor*innen, Kurator*innen, mit einer Kunstpädagogin, die erklärt, wie sie Kunst an Menschen mit Sehbeeinträchtigung vermittelt oder einer Kunsthistorikerin, die sich um die Verwaltung von Künstlernachlässen kümmert. Der Kunstbegriff wird in diesem Podcast bewusst weit gefasst, auf Theater und Schauspiel bezogen, aber auch auf die Kunst des Schuhfertigung – im Gespräch mit einem Schuhmacher, der maßgefertigte Schuhe produziert.