Im Porträt: Schokoladenmuseum

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Einst war sie die Götterspeise der Azteken, heute ist sie Massenware und ein Industrieprodukt, doch noch immer bringt sie die Geschmacksnerven zum Explodieren – Schokolade.

Kein Wunder, dass ein Museum, das sich ausschließlich der schmelzenden Sünde widmet, zu den zehn meist besuchten Museen Deutschlands zählt und in der Lage ist, sich selbst zu tragen.Gegründet wurde das Schokoladenmuseum 1993 vom Unternehmer Dr. Hans Imhoff, der die traditionsreiche Kölner Firma Stollwerck in den 1970er Jahren übernommen und zu einem der größten Schokoladenhersteller gemacht hatte.

In der Ausstellung unternehmen die Besucher eine Reise durch die drei Jahrtausende umfassende Geschichte der Schokolade. Angefangen bei den Maya und Azteken, die Kakao sowohl zum Heilen als auch zum Bezahlen nutzten, bis zu Einblicken in die Produktion heutzutage. Das Gebäude am Rhein umfasst unter anderem eine gläserne Schau-Fabrik und ein begehbares Tropenhaus samt Kakaobaum. Es geht ebenso um die Kulturgeschichte der Schokolade wie um Werbung für das Luxusgut.

So lernt man, dass der hohe Kaloriengehalt, der heute dezent verschwiegen wird, in den 1920er Jahren öffentlich gepriesen wurde. In der Abteilung „Kultschokoladen“ fehlt es nicht an Produkten aus der modernen Konsum- und Warenwelt, an die sich die Kinder garantiert im nächsten Supermarkt erinnern werden. Die wichtigste Frage der meisten (nicht nur kleinen) Besucher indes lautet: Darf man denn auch mal probieren...? Ja, man darf – der drei Meter hohe Schokoladenbrunnen ist ständig in Betrieb und gehört zu den Attraktionen der Schau.

Schokoladenmuseum

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