Cabaret Queue: Interview mit Helmut Sanftenschneider

BühneComedyDortmund
Atze Schröder und Helge Schneider haben hier gespielt, bevor sie berühmt wurden. Das Cabaret Queue ist eine Kleinkunstbühne mit Flair. Ein Interview mit seinem Leiter Helmut Sanftenschneider.

Zwei Jahrzehnte hat der kritische Liedermacher Fred Ape das Programm der Kleinkunstbühne in Dortmund-Hörde gestaltet. Nun wird das Haus am Phönixsee von Iris und Helmut Sanftenschneider geleitet. Beide sind in der Branche bekannt, Helmut Sanftenschneider ist Musiker und Kabarettist. Seine Show „Nachtschnittchen“ hat er schon an vielen Orten des Ruhrgebiets präsentiert.

Wie hat das Stammpublikum reagiert, als Sie das Cabaret übernommen haben?
Sanftenschneider:
Es ist unglaublich, wie viele Emotionen die Menschen mit dem Cabaret Queue verbinden. Das gibt es ja schon seit 40 Jahren. Teilweise haben sich die Leute dort kennengelernt oder ihre Jugend dort verbracht.
Welche Ideen haben Sie für das kleine Theater?
Sanftenschneider:
Mir schwirren viele Showformate im Kopf herum. Bisher musste ich andere Theater davon überzeugen. Nun muss ich nur noch die beiden Geschäftsführer – meine Frau Iris und unseren Kompagnon Steffen Nowitzki – begeistern. Zum Beispiel machen Benjamin Eisenberg und Matthias Reuter schon lange einen kabarettistischen Jahresrückblick. Der ist sehr erfolgreich, ich habe ihnen vorgeschlagen, bei uns einen Monatsrückblick zu machen, immer mit einem bekannten Künstler als Gast.
Haben Sie optisch etwas verändert am Cabaret Queue?
Sanftenschneider:
Leicht. Den Platz des Technikers im Saal nannte man früher immer UFO. Den haben wir komplett weggenommen. Die Kabel mussten neu verlegt werden, in der Küche wurde vieles modernisiert. Aber das sieht das Publikum ja nicht. Wir werden im Hintergrund weiter schrauben und werkeln.
Dass Sie eine Gastronomie im Haus haben, ist bestimmt ein großer Vorteil, oder?
Sanftenschneider:
Auf jeden Fall. Die Leute wollen immer das ganze Paket. Satt nach Hause gehen, natürlich soll es lecker sein, sie wollen was sehen. Deswegen funktioniert auch die Dinner Attacke so gut. Wir wollen und müssen natürlich Geld verdienen und orientieren uns daran, was die Leute wollen. Es kann also schon sein, dass es bald noch mehr Kombinationen von Kleinkunst und Essen gibt.
Wird es auch spontane Auftritte geben? Zum Beispiel mit Ihnen als Hausherren?
Sanftenschneider:
Natürlich werde ich mich oft blicken lassen, Moderationen machen, Dinge ausprobieren. Ich bin Gitarrist und werde sicher spontan mal mein Instrument anschließen und ein bisschen Musik machen, einfach im Hintergrund zusammen mit meiner Tochter, die Sängerin ist.
Interview
Stefan Keim

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