Neanderthal Museum, Mettmann

KinderkramGeschichteMettmannSommerferien 2023
Das Neanderthal Museum und sein Ausstellungskonzept sind oft mit Preisen ausgezeichnet worden, vor allem für die multimediale Präsentation aus interaktiven Computerstationen, Hörtexten und Filmen.

Ob hier, im Tal der Düssel, die Wiege der Menschheit stand, kann bezweifelt werden. Es war wohl eher Zufall und Glück, dass im August 1856 Arbeiter bei Kalkabbauarbeiten in der „Feldhofer Grotte“ die Knochen und Skelettreste entdeckten, die der Elberfelder Gymnasialprofessor Fuhlrott später als Skelettreste eines eiszeitlichen Menschen identifizierte. In den 1930er Jahren entstanden unweit der Fundstelle ein eiszeitliches Wildgehege, in dem man bis heute Wisente und Auerochsen bestaunen kann, und ein kleines, urgeschichtliches Museum, das mit bescheidenen Mitteln die Geschichte des Neandertalers dokumentierte. 1996 wurde der moderne Neubau des Museums eröffnet – eine spiralförmige Konstruktion, auf der der Besucher immer höher steigt und so der Entwicklung der Evolution folgt. 

Das Museum und sein Ausstellungskonzept sind mehrfach mit Preisen ausgezeichnet worden, vor allem für die multimediale Präsentation aus interaktiven Computerstationen, Hörtexten und Filmen. Und natürlich für die aufwendigen Rekonstruktionen der Neandertaler und ihrer Lebenswirklichkeit, die mittels modernster gerichtsmedizinischer Verfahren naturgetreu nachgebildet werden konnten. Die Ausstellung beschränkt sich aber nicht nur auf den Neandertaler, sondern schickt den Besucher auch direkt durch vier Millionen Jahre Menschheitsgeschichte. Zudem finden regelmäßig Wechselausstellungen mit kulturgeschichtlicher Ausrichtung statt. Die Fundstelle wurde mit Steinkreuzen und einer 200 Meter langen Zeitachse architektonisch inszeniert, zudem kann man auf dem Rund- und Kunstweg „MenschenSpuren“ zwei Kilometer an der Düssel entlang wandern und auf Werke von Magdalena Abakanowicz, Zadok Ben-David, Ian Hamilton Finlay, Antony Gormley, Volker Friedrich Marten, Nils-Udo, Giuseppe Penone, Jaume Plensa, Anne und Patrick Poirier, sowie Klaus Simon treffen.

Der Nachwuchs kommt auch in der „Steinzeitwerkstatt“ auf seine Kosten. In dieser „didaktischen Plattform“ des Museums finden Seminare, Mitmachaktionen, Workshops, Kindergeburtstage und Ferienaktionen statt, die Kinder und Jugendlichen die Geschichte der Erde auf praxis-bezogene Weise näher bringen. Dazu gehört das Nähen eines Lederbeutels mit Tiersehnen, Malen mit Farbpigmenten aus der Eiszeit, oder der Bau eines Bogens nach Originalfunden. Für die Aktionen in der „Steinzeitwerkstatt“ ist aber eine vorherige Anmeldung nötig.

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