neanderland Biennale

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Die neanderland Biennale macht den öffentlichen Raum des Kreises Mettmann zur Bühne für Schauspiel, Akrobatik, Konzert und Poetry Slam. Das Festival bespielt vom 27. Juni bis 12. Juli zehn Städte. Abgesehen von einigen im Programm gekennzeichneten Ausnahmen sind die meisten Veranstaltungen kostenlos und ohne Ticket zugänglich. Am Ende jedes Events geht der Spendenhut rum.

Zwar weist der Name der Biennale weit zurück in die Vergangenheit – der Neandertaler, dessen Knochen 1856 im heutigen Kreis Mettmann entdeckt wurden, dürfte vor rund 42.000 Jahren gelebt haben. Die Veranstaltung selbst jedoch ist ganz der Gegenwart zugewandt – inklusive verschiedener Neufassungen von Klassikern. Straßentheater, Freestyle in Cowboy-Manier und Akrobatik gehören ebenso zum Programm wie Swingmusik, die zum Tanzen animiert, Lieder zum Mitsingen (The Mundorgel Project) oder Angebote, die sich speziell an Jugendliche und Kinder richten.

Auf dem Alten Markt in Hilden startet die Biennale am 27. Juni mit einem „Bürgerdinner“. Essen, Getränke und Geschirr muss das Publikum selbst mitbringen; für die musikalische Untermalung sorgen Tridiculous und Pasquale Aleardi mit seinen Phonauten. Den Schlusspunkt setzt am 12. Juli der neanderland Slam, organisiert vom Slam-Experten Jan Schmidt: Ins Weltspiegel Kino in Mettmann hat er vier schlagfertige Poet*innen eingeladen.

Mit Miguel de Cervantes, Shakespeare und Scott Fitzgerald geben gleich drei Autoren, die Literatur- und Theatergeschichte geschrieben haben, bei der neanderland Biennale ein ungewöhnliches Gastspiel: Während das aus Halle stammende freie ensemble p&s die Spuren des fahrenden Ritters Don Quijote im feuchten Element der Wasserskianlage Langenfeld sucht (4.7., 20.30 Uhr), präsentiert die Bremer Shakespeare Company den „Sommernachtstraum“ als kurzweilige Komödie in Quartett-Besetzung (29.6., 20:00 Uhr, Stadtpark Wülfrath). Robert Nippoldt und das Greenlight Ensemble schicken hingegen den großen Gatsby auf eine Zeitreise, die vom New York der Zwanzigerjahre nach Langenberg in die Jetztzeit führt. Im Stile der Art déco hat der Buchkünstler Robert Nippoldt eine illustrierte Neuausgabe des Romans geschaffen – flankiert wird die Bühnenfassung der Graphic Novel durch Songs der „Goldenen Zwanziger“, interpretiert von der Sängerin Lotta Stein und dem Pianisten Philip Ritter (3.7., 20 Uhr, Historisches Bürgerhaus Langenberg).

Was akrobatische Darbietungen angeht, strapazieren Omnivolant, Tridiculous, Kira & Anders und Felice & Cortes die Beweglichkeit des Körpers bis aufs Äußerste. Nicht zur Nachahmung empfohlen. Anders verhält es sich mit einem Kriminalfall, für den das Ensemble Ernst von Leben in der alten Feuerwehrscheune Heiligenhaus Ermittlungen anstellt. Beim „Tarte d‘ort“ wird das Publikum zwar nicht um sachdienliche Hinweise gebeten, wohl aber um Regie-Anweisungen, denen das Ensemble bei seinen improvisierten Nachforschungen Folge leistet (6.7., 16 Uhr).

Besonderes Augenmerk richtet die neanderland Biennale auf das junge Publikum. Kinder ab 4 Jahren können bekannte Figuren treffen („Pettersson und Findus“, 29.6., 15 Uhr, Kirchplatz Wülfrath) und neue Tiere kennenlernen („Wolle & Gack“, 28.6., 15 Uhr, Gut Ellscheid in Haan). Junges Theater für alle ab 15 Jahren erwartet die Besucher*innen im Wandercafé Op dem Kamp Erkrath: Hier zitiert das Comedia Theater den Kultfilm „Titanic“ als Blaupause für die Freundschaft zwischen Franzi und Emil, die vorübergehend ebenfalls dem Untergang geweiht zu sein scheint (5.7., 17 Uhr).

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