Im Porträt: Musiktheater im Revier

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Die organische Verbindung von spektakulärer Architektur und bildender Kunst macht das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen zu einem der bedeutendsten Theatergebäude der Nachkriegszeit.

Im Foyer sind die berühmten blauen Wandreliefs von Yves Klein zu bewundern, die zu den größten Reliefs des Künstlers überhaupt zählen. Doch schon von Weitem zieht das Gebäude seinen Besucher durch die außergewöhnliche Architektur von Werner Ruhnau und seinem Künstlerkollektiv an. Die rechteckige Glasfassade lässt die beleuchtete Außenwand des Zuschauerraums des Großen Hauses durchscheinen, dessen Putz vom Künstler Paul Dierkes plastisch gestaltet wurde. Je näher man kommt, desto mehr Details werden sichtbar: sei es die Röhrenplastik von Norbert Kricke an der Außenwand des Kleinen Hauses, sei es die von Robert Adams gestaltete kantige weiße Betonfront der Kassenhalle.

Kunst
Werner Ruhnau
Er nannte sich selbst gern einen "Spieler". Und das war er in der Tat - nicht zuletzt, wenn es um seine großartigen Entwürfe ging. Ein Porträt des Architekten Werner Ruhnau.

Im Innern des Hauses setzt sich das aus den fünfziger Jahren stammende künstlerische Gesamtkonzept bis in die Ausstattung hinein fort: Im Foyer können die Besucher in den originalen Sesseln Platz nehmen und das intensive Blau der Exponate vor dem Vorstellungsbesuch oder in der Pause auf sich wirken lassen.

Das MiR steht für einen breit gefächerten Opernspielplan mit Werken vom Barock bis in die Gegenwart, mit Musicals und Operetten und für das überregional renommierte Ballett im Revier – seit 2018 umbenannt in MiR Dance Company. Großen Wert legt die Intendanz auf innovative Kinder- und Jugendarbeit im Bereich des Musiktheaters. 2019 wurde mit Puppenspiel eine neue Sparte am Haus etabliert, die sowohl eigene Produktionen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zeigt, wie auch in Opern-, Musical und Tanzprodukrionen mitwirkt. Außerdem spielt die Neue Philharmonie Westfalen – das Opernorchester des MiR – regelmäßig Sinfoniekonzerte im Großen Haus. Das künstlerische Spektrum wird ergänzt durch Konzerte mit sinfonischer Jazz- und Filmmusik oder Chanson- und Liederabende.

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