Im Porträt: Skulpturenpark Köln

KunstKöln
Die Initiative zum Skulpturenpark Köln ging 1997 vom Sammler-Ehepaar Eleonore und Michael Stoffel aus. Zwischen Rhein, Kölner Zoo, Flora und Botanischem Garten gelegen, hat sich das Museum unter freiem Himmel als Ort der Kunst im öffentlichen Raum einen Namen gemacht.

Was die kontinuierliche Präsentation von Skulpturen angeht, umfasst das Künstler*innen-Spektrum unter anderem Nina Carell, Ayşe Erkmen, Peter Fischli/David Weiss, Dan Graham, Jenny Holzer, Klara Lidén, Anish Kapoor, Thomas Schütte und Rosemarie Trockel.

Besondere Aufmerksamkeit erfahren die Wechselausstellungen im Park – sie finden alle zwei Jahre statt. Die elfte Ausgabe der „KölnSkulptur“ ist bis zum Sommer 2026 zu sehen. Nikola Dietrich, vormals Direktorin des Kölnischen Kunstvereins, zeichnet verantwortlich für diese Schau, der sie den Titel „Body Manoeuvres“ gegeben hat.

Das Kölner Ausstellungsgelände haben acht Gegenwartskünstler*innen eingehend inspiziert, um ihre Arbeiten gezielt auf den Park abzustimmen. Dabei sind bemerkenswerte Arbeiten entstanden. Eine davon stammt von der norwegischen Künstlerin Marte Eknæs: Eine Grube im Skulpturenpark, die für ein früher realisiertes Kunstwerk gegraben wurde, nutzte sie als Auffangbecken für ihre Arbeit „Insides“. Zur Darstellung der Innereien (Herz, Lunge, Magen, Nieren, Darm) verwendet sie recycelte Baumaterialien, die im Tiefbau einer Stadt genutzt werden und aufblasbare Objekte aus PVC (Lungen). Inspiriert wurde Marte Eknæs von einer anatomischen Lernpuppe, deren Bauch sich mit einem Reißverschluss öffnen lässt und die wichtigsten inneren Organe offenlegt. Im Bauch der Erde, mag die Oberfläche auch noch so appetitlich grün erscheinen, verbirgt sich die Anatomie und das Innenleben einer Stadt.

Eher zur Kategorie Hingucker gehört ein Miniaturbau, den die polnische Künstlerin Paulina Olowska auf ein überdimensioniertes Hühnerbein aus Holz gesetzt hat. Ihr „Pavilionesque Kiosk“ erinnert an ein Vogelhäuschen – wenn man näher herangeht, erkennt man allerdings, dass es sich um eine kleine Theaterbühne handelt. Hinter dem Vorhang liegen Hefte der Zeitschrift „Pavilionesque“ aus, die man mitnehmen kann. Diese Zeitschrift hat Paulina Olowska gegründet. Die nunmehr fünf erschienenen Ausgaben beschäftigen sich mit Aspekten der modernen Kunst und des Puppentheaters.

Bemerkenswert auch Georgia Sagris Installation „Sitting with my Breath“: Die griechische Künstlerin hat zwei Parkbänke aus Athen nach Köln verpflanzt und jede mit einer handgefertigten Glasarbeit besetzt. „Sitting with my Breath“ heißt die Arbeit, weil das mundgeblasene Glas den Atem der Künstlerin symbolisiert. Bei Georgia Sagri gehen künstlerische und meditative Praxis Hand in Hand – ein kontemplatives Moment strahlen auch ihre Bänke aus.

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