Im Porträt: Il Bagno Konzertgalerie

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Kleinod im Münsterland: Der Name „Il Bagno“ steht für ein Parkgelände und eine Konzerthalle mit großen Namen.

„Il Bagno“ ist eine der ersten Adressen, wenn es im nördlichen Nordrhein-Westfalen um Veranstaltungsorte geht, wo man landschaftliche Attraktivität und historisches Kulturerbe in harmonischem Einklang erleben kann. Zu verdanken ist diese Symbiose einem Feingeist wie Graf Karl Paul Ernst zu Bentheim-Steinfurt, der im 18. Jahrhundert eine Parkanlage anlegen ließ, ergänzt um einen Saal, der sich rückblickend „erster freistehender Konzertsaal Europas“ nennen darf.

Der Graf liebte die Musik, spielte selbst Flöte, und verschaffte einer Hofkapelle mit stattlichen 35 Mitgliedern eine beachtliche Zahl an Auftrittsgelegenheiten. Schaut man sich heute vor Ort genauer um, so erkennt man, woher die vielen Inspirationen für diese Anlage gekommen sind: aus Frankreich. Die Steinfurter „Grande Galerie pour les concerts“ weist beispielsweise Ähnlichkeiten mit der Schlossgalerie „Grand Trianon“ von Versailles auf. Petit Versailles im Münsterland, nur wenige Kilometer von der niederländischen Grenze entfernt.

Doch darf der heutige Blick auf den blitzeblank leuchtenden Saal nicht verhehlen, dass sich hier nach dem Zweiten Weltkrieg ein ganz anderes, ungleich düstereres Bild bot. Man könnte auch sagen: die Pracht war verkommen. Ein Dornröschenschlaf der traurigeren Sorte. Doch allmählich setzte ein Erwachen ein für den örtlichen Schatz, und die Restaurierungsarbeiten brachten den alten Glanz wieder auf Hochtouren. Mit der neuen Politur erfolgte auch ein Stelldichein der klassischen Musik-Prominent, von Cellist Mstislav Rostropowitsch über Sopran Edita Gruberova bis zu Sabine Meyer mit ihrer Klarinette und Elisabeth Leonskaja, die Grande Dame des Klavierspiels.

Den Geist der Zeit hatte man im „Bagno“ übrigens schon früh erkannt. Der Graf höchstselbst hatte für die Promenadenkonzerte auch bürgerliches Publikum zugelassen. Einzige Voraussetzung: „Angemessene Kleidung“…

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