Im Porträt: Figurentheater-Kolleg

OrteBühne
Zu verdanken haben wir das Figurentheater-Kolleg dem gebürtigen Bochumer Fritz Wortelmann. Der Autor, Verleger und Dramaturg engagierte sich bereits in den 1920er Jahren stark für das Puppenspiel, arbeitete nach dem Zweiten Weltkrieg am Wiederaufbau der deutschen Puppentheaterszene mit und initiierte 1950 das Deutsche Institut für Puppenspiel (DIP), aus dem 1992 das Deutsche Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst e.V. (dfp) wurde.

Das Figurentheater-Kolleg selbst ist eine seit 1977 staatlich anerkannte Weiterbildungsstätte mit den Schwerpunkten darstellende sowie bildende Kunst und dem Fokus Figurentheater. Damit ist es ziemlich einmalig, denn das Bochumer Kolleg ist neben vier europäischen Universitäten der einzige Ort in Europa, der eine zertifizierte Weiterbildung zum/zur Figurenspieler*in anbietet. Im reichhaltigen Kursprogramm finden sich auch Angebote aus den Bereichen kreatives Schreiben, Erzählen sowie Sprechtraining oder Medien, Technik und Digitalität. Denn zum Figurentheater können mittlerweile Robotik, Virtuelle Welten und Augmented Reality genutzt werden und mit dem 3D-Drucker Bühnenpuppen entstehen. Aber auch für Kinder ist etwas dabei: Wie wäre es zum Beispiel mit dem Bau einer eigenen Handpuppe?

Seit 2022 dient die Sommerakademie als Einstieg in das vielseitige Kursangebot. Hier erarbeiten mehrere Dozent*innen mit den Teilnehmenden erste Grundlagen wie Puppenbau, Führungstechniken, Stimme, Kostüm- und Bühnenbild sowie Dramaturgie und realisieren gemeinsam ein Inszenierungsprojekt. Im Projekt „ParkStreifen“ veranstaltete das Kolleg im angrenzenden Volkspark Langendreer interaktive Aktionen für die Menschen im Stadtteil, zum Beispiel einen Theaterworkshop, den Tanz im Knochenpark mit außergewöhnlichen Masken sowie das Projekt „L.A. Love“, bei dem Menschen aus Langendreer ihre Liebesgeschichten erzählten.

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