Emily Grunert, neue Leiterin des Literaturbüros NRW

LiteraturDüsseldorf
Seit Juni 2024 ist Emily Grunert Leiterin des Literaturbüros NRW. Die gebürtige Mainzerin (Jahrgang 1992) tritt in die Fußstapfen von Michael Serrer.

Am Literaturhaus Rostock leitete sie seit 2023 das Projekt „Weltenschreiber für M-V“. Darüber hinaus kümmerte sich Emily Grunert um Literaturpreise und die Zusammenarbeit der Literaturhäuser in Mecklenburg-Vorpommern. Derzeit betreut die Literaturwissenschaftlerin und Kulturjournalistin (Studium in Hildesheim und Berlin) in MV ein Literaturvermittlungsprogramm für Kinder und Jugendliche. Zuvor war Grunert unter anderem an der Organisation des Festivals Neue Literatur des Goethe-Instituts New York beteiligt.

In Düsseldorf übernimmt die Kulturmanagerin eine traditionsreiche Institution – 1980 wurde das Literaturbüro NRW als erste Einrichtung dieser Art hierzulande gegründet. Im Vordergrund des Programms steht die Förderung junger Autor*innen des Bundeslandes. Die Literaturszene in NRW hat Grunert aus der Ferne stets im Blick gehabt. Als Beispiele nennt sie das Programm der Düsseldorfer Literaturtage, der Wuppertaler Literatur Biennale oder der Kölner Schmiede. Mehr noch: „Als Teil eines deutschlandweit agierenden Netzwerks aus Literaturschaffenden hatte ich in der Vergangenheit wiederholt die Chance, mit Kolleg*innen und Autor*innen aus NRW zusammenzuarbeiten“, so Grunert.

Literaturhäuser versteht sie als „Orte der Begegnung und des Diskurses“. Dabei weht der literarische Geist, wo er will: „Ob Lesungen in Kneipen, auf Schiffen, in intimer Runde oder in ausverkauften Sälen – ich möchte Literatur so vermitteln, dass alle sich wohlfühlen und dennoch herausgefordert werden.“

Michael Serrer, seit 26 Jahren an Bord des Literaturbüros NRW, wird Ende April die Büroleitung abgeben, um in den vorgezogenen Ruhezustand zu wechseln. Serrer hat unter anderem die Literaturreihen „Frisch gepresst“ und „Museumsschreiber“ ins Leben gerufen. Nach ihren Plänen im zukünftigen Amt gefragt, bittet Grunert um etwas Aufschub: „Um darauf eine konkrete Antwort geben zu können, muss ich erstmal in meiner neuen Tätigkeit ankommen und mich genauer mit den Strukturen vor Ort auseinandersetzen.“ Jedenfalls sei es ihr Ziel, „auch Menschen für Lesungen zu begeistern, die solche Veranstaltungen bisher noch gar nicht für sich in Betracht ziehen“.

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