Im Porträt: Eisenbahnmuseum

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Im Südwesten Bochums ist das Eisenbahnmuseum idyllisch im Ruhrtal gelegen. Von der S-Bahn-Haltestelle »Bochum Dahlhausen« verkehrt ein historischer Zug direkt zum Museum, das in denkmalgeschützten Bahngebäuden angesiedelt und das größte privat geführte Eisenbahnmuseum Deutschlands ist.

„Ich will Lokomotivführer werden!“ Ob das Berufsbild wirklich das Richtige ist, kann der Nachwuchs im Eisenbahnmuseum leicht feststellen – etwa während einer Fahrt auf dem Führerstand einer Lokomotive, bei der man dem Lokpersonal über die Schulter schauen kann. Oder bei einem Ausflug durchs malerische Ruhrtal mit einer Dampflok betriebenen Museumsbahn. Die meist an Sonntagen in der Saison angebotenen Fahrten zählen zu den Höhepunkten für große und kleine Eisenbahnfans.

Ab 1968 wurde das stillgelegte Bahngelände von der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (DGEG) zurück in den Zustand zu Zeiten der Dampflok versetzt und ab 1977 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seit 2011 wird es von der Stiftung Eisenbahnmuseum Bochum in größtenteils ehrenamtlicher Tätigkeit betrieben. Träger der Stiftung sind neben der DGEG, die Stadt Bochum und der Regionalverband Ruhr RVR. Auf dem denkmalgeschützten Gelände von Deutschlands größtem privaten Eisenbahnmuseum sind die schweren Lokomotiven die Stars, doch zu sehen und zu erfahren gibt es reichlich mehr: etwa eine historische Signalsammlung, ein Ringlokschuppen mit einer 20 Meter großen Drehscheibe, ein Wasserturm samt Kran, Kohlelager und Werkstätten – und natürlich Bahnen über Bahnen.

Darunter eine Grubenbahn aus dem Jahr 1936, die auf 600 Millimetern Spurweite noch immer hin- und hertuckert, ebenso wie ein nostalgischer Schienenbus, der auch Passagiere mitnimmt. Nicht nur die Züge sind historisch – die ganze Kulisse ist es. Kein Wunder, dass das ab 1916 erbaute, original erhaltene und von Ehrenamtlichen liebevoll gepflegte Gelände häufig für Dreharbeiten genutzt wird. Filme wie „Das Wunder von Bern“ entstanden auch hier.

2020 wurde der neue Eingangsbereich des Eisenbahnmuseums eröffnet. Der Schweizer Architekt Max Dudler entwarf einen schmalen zwischen die Gleise gelegten Backsteinbau, der mit seiner hoch aufragenden Front eine weithin sichtbare Landmarke ausbildet. Entlang eines Ganges sind wesentliche Funktionsbereiche angesiedelt wie Kasse, Museumsshop, Toiletten, Räume für kleine Wechselausstellungen und ein Vortragssaal.

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