Ewald Arenz: „Der große Sommer“
Bei Ewald Arenz‘ „Der große Sommer“ ist der Buchtitel Programm. Wenn man diesen Roman liest, riecht man Sonnencreme, Schnittlauchbrot, Freibad und frisch gemähtes Gras und hört die Mauersegler rufen. Das liegt nicht zuletzt an Arenz‘ charakteristischer Erzählweise, mit der er Sinneseindrücke so detailliert beschreibt, dass man selbst das Gefühl hat, Teil der Geschichte zu sein: „Es war mild und vor allem roch es überall gut und ganz anders als am Tag. Erdgeruch am Friedhof und ein wenig das bittere Aroma der Kastanienblätter, das mich schon an den Herbst erinnerte. Schön, in einer Sommernacht durch so einen Duft zu fahren“ sinniert der Ich-Erzähler Frieder, für den dieser Sommer ganz anders läuft als geplant. Weil er durch Latein und Mathe gerasselt ist, und in die Nachprüfungen muss, fällt der diesjährige Familienurlaub für ihn flach. Stattdessen: Pauken bei der Großmutter Nana und dem wurzeligen Großvater, auch „Professor" genannt – ein Alptraum für den Jugendlichen. Doch zum Glück hat er seinen besten Freund Johann und seine Schwester Alma. Und dann wäre da noch Beate. Beate, in ihrem flaschengrünen Badeanzug, die Frieder mit ihrer herausfordernden Art zwischen Freibadköpper und Unterwasserknutschen den Kopf verdreht. Alles könnte so leicht sein – wäre da nicht in jedem Anfang auch ein Ende ...
Eine Coming-of-Age-Geschichte im Schatten von Birken und Plantanen mit dem Duft von Linden, die alle großen Themen mit Leichtigkeit begegnet: der Liebe, der Freundschaft, aber auch dem Tod.
„Der große Sommer“ ist bei Dumont erschienen und hat 320 Seiten. Im September erscheint Arenz' neuer Roman „Zwei Leben", mit dem er auf Lesereise auch nach NRW kommt.