Es endet mit der Nummer 957, den 2020 eingesetzten Fenstern für die Benediktinerabtei St. Mauritius im saarländischen Tholey. Weitere größere Projekte oder Gemälde seien von ihm nun nicht mehr zu erwarten, hatte Gerhard Richter verkündet. „Zum Malen habe ich die Fähigkeit verloren, das ist körperlich und geistig nicht mehr möglich“, so die Begründung des Künstlers, der sich nun intensiver der Zeichnung widmen will. Der erste Teil seines Werkverzeichnisses war vor zehn Jahren zum 80sten erschienen.
Durch alle sechs Bände hindurch erschließt sich nun also das Œuvre. Auf insgesamt 3536 Buchseiten werden 4118 einzelne Arbeiten vorgestellt mit allen technischen Angaben, Ausstellungen, Besitzern und Bibliografie. Wobei Richter die frühen Arbeiten aus seiner Zeit in der DDR nicht einmal mitzählt. Sein gültiges Werk lässt er erst 1962 nach der Flucht in den Westen beginnen mit dem Gemälde „Tisch“.
Verwantwortlich für die ganze Arbeit zeichnet Dietmar Elger, der sich praktisch schon sein ganzes Berufsleben lang mit Richter beschäftigt. Einst assistierte er im Kölner Atelier des Künstlers, und mittlerweile leitet er das Gerhard Richter Archiv in Dresden. Elgers Gründlichkeit und die aufwändige Ausstattung hat ihren Preis: Ein Band kostet 248 Euro.