Die Legende lebt: Creamcheese-Bar im Kunstpalast rekonstruiert

KunstMusikDüsseldorf
Es galt als wichtigster Underground Club in Deutschland: Im Creamcheese, das 1967 unweit der Düsseldorfer Kunstakademie eröffnet wurde, traf sich die Speerspitze der Kunst- und Musikszene. Nach der Schließung erwarb der Kunstpalast 1978 die künstlerische Innenausstattung. Die Creamcheese-Bar wurde nun in die neue Dauerschausammlung des Museums am Ehrenhof eingebunden.

Geistiger Vater der Bar war der Zero-Künstler Günther Uecker. Bei einem New-York-Besuch faszinierte ihn Andy Warhols Club „The Dom“, weil dort Kunst, Tanz und ausgelassenes Feiern eine unwiderstehliche Allianz eingingen. Hans-Joachim und Bim Reinert ließen sich von Ueckers Enthusiasmus anstecken und machten in der Düsseldorfer Altstadt das Creamcheese auf. Günther Uecker lud künstlerische Weggefährten ein, das Lokal in einen Showroom für zeitgenössische Kunst zu verwandeln: Gerhard Richter malte das Wandbild, Heinz Mack entwarf die Theke und Ferdinand Kriwet entwickelte Projektionen. Mit von der Partie waren auch Joseph Beuys, Adolf Luther, Lutz Mommartz und Daniel Spoerri. Im Creamcheese traten Bands wie CAN oder Frank Zappa auf – dessen Kunstfigur Suzy Creamcheese stand bei der Namensgebung Pate.

Im rundum sanierten Kunstpalast, der am 21. November mit einer Neupräsentation von rund 800 Werken aus der Sammlung eröffnet wurde, kann man im Creamcheese-Raum während der regulären Besichtigungszeiten eine Zeitreise in die bewegten Sechziger unternehmen. Der Barbetrieb wird freitags und samstags im Anschluss an die Öffnungszeiten des Museums aufgenommen. Die Pächter Joakim Olsen und Saban Emini betreiben auch das Café Restaurent Anna Maria im neuen Kunstpalast.

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