Borusseum Dortmund: Nicht nur für BVB-Fans ein Muss

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BVB-Fans, die noch trauern, weil ihr Verein am Samstag im Champions-League-Finale gegen Real Madrid den Kürzeren gezogen hat, finden Trost im Borusseum. Das Museum von Borussia Dortmund erinnert an glorreiche Momente der Vergangenheit, präsentiert Devotionalien rund um die Vereinsgeschichte, beleuchtet die hier besonders passionierte Fankultur – und klärt auf, was es mit der „Büstenhalteraffäre“ auf sich hat.

Wie kann ein Fußballverein seine Vereinsgeschichte möglichst lebendig erzählen? Mit Anbetungsstücken, die Fanherzen höherschlagen lassen. Mit Multimedia-Stationen, die dazu auffordern, sich aktiv mit der Mannschaft auseinanderzusetzen. Und mit Schauobjekten, die selbst aus dem Reigen der Fans stammen.

Das alles bietet das Borusseum im Dortmunder Signal Iduna Park, das Vereinsmuseum des Ballspielvereins Borussia 09 e. V. (kurz: Borussia Dortmund, noch kürzer: BVB). Es tritt mit einem gelben Faden im Ausstellungsaufbau, sich öffnenden Schaukästen, einer digitalen Fotowand für Erinnerungsbilder sowie einem Soundraum zum Schmettern der Fangesänge als interaktiver Stürmer auf dem Museumsspieler-Feld auf.

Gäste, die die 2008 eröffnete Dauerausstellung erkunden, entdecken einen Schaltplan des früheren Ticket- und Sitzplatzmanagements, auf dem der einstige Lieblingsplatz mit etwas Geduld leicht auszumachen ist. Sie machen vor dem Originaltrikot von Felipe Santana Halt, um sich an die glorreichen Minuten des Innenverteidigers im Champions League-Viertelfinale 2013 gegen den FC Malaga zu erinnern. Angehende BVB-Kultisten verfallen bereits im Eingangsbereich des Borusseums ganz dem schwarz-gelben Fußballfieber. Das große BVB-09-Logo weist den Weg wie ein Nordstern. Es führt Gäste vorbei an riesigen Aufnahmen der Fantribüne (früher und heute) wie den Namen der Unterstützer und Sponsoren.

Im Ausstellungsbereich angekommen glänzen dann einzelne Devotionalien, die in ihren geschichtlichen Fußballkontext eingeordnet werden: Dabei ist etwa ein Erinnerungsteller mit Unterschriften des Kaders, der zur Deutschen Meisterschaft 1963 herausgegeben wurde, oder das erste Trikot der Borussia – blau-weiß gestreift, mit roter Schärpe. Heute unvorstellbar! Familien bleiben vor dem Portrait des Gründers Franz Jacobi und des 1. Vorsitzenden Heinrich Unger stehen, um sich mit den Fußball-Persönlichkeiten und ihren Errungenschaften näher zu beschäftigen. Klar, dass die Vereinspioniere an dieser Stelle vertreten sind.

Umso schöner, dass auch die Fankultur im Museum nicht zu kurz kommt: Ein Multimedia-Raum mit einer Monitorwand und der Fanliedzeile „… gemeinsam durch das Tränental, geschlossen Hand in Hand…“ gibt das Motto der weiteren Visite vor... Fankutten reihen sich aneinander, kleine Kunstwerke und selbstgestrickte Fanschals stehen hier in Vitrinen zur Ansicht aus.

Gäste erfahren auf ihrem rund anderthalbstünden Rundgang – zwischen den Momenten des Staunens –, dass die Südtribüne als Heimat der BVB-Fans ebenso Schmelztiegel der Emotionen wie Ort beeindruckender Fan-Aktionen ist. Mit Platz für rund 25.000 Menschen ist sie der Taktgeber der Anfeuerungen im Stadion, was eindrucksvolle Aufnahmen selbst Skeptikern beweisen. Mehr ist schließlich in der museumseigenen BVB-Chronik nachzulesen, die auch mit illustren Storys wie der „Büstenhalteraffäre“ im Museumsspiel punkten kann.

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