Nach zwanzig Jahren im Keller soll das Studio für elektronische Musik des WDR nun endlich wieder ans Licht. Auf dem Helios-Gelände im Kölner Stadtteil Ehrenfeld wird die legendäre Institution bald gemeinsam mit dem Zentrum für Alte Musik zu Hause sein.

20 Jahre lang war es außer Betrieb. Noch immer lagert das alte Equipment in einem Keller im Kölner Stadtteil Ossendorf. Wiederholte Versuche, den Dornröschenschlaf zu beenden und das Studio für Elektronische Musik des WDR (einen Hintergrund dazu gibt es hier) an einem neuen Ort zu erwecken, waren gescheitert. Nun endlich aber haben die Stadt Köln und das Land NRW eine Lösung gefunden und inzwischen auch grünes Licht vom Rat der Stadt: Auf dem Helios-Gelände in Köln-Ehrenfeld wird die legendäre Institution eine neue Bleibe finden. In einer WG zusammen mit dem Zentrum für Alte Musik (zamus).

Die Etage im denkmalgeschützten Fabrikgebäude wird bereits architektonisch umgekrempelt. Neue Konzerträume entstehen. Nach dem Um- und Ausbau werden dort auch rund 250 Quadratmeter für das Studio und Nebenräume zur Verfügung stehen. Der Clou: Die Mischpulte, Synthesizer, Rauschgeneratoren – all die alten Apparaturen aus dem elektronischen Musiklabor kann man dort künftig sogar benutzen. Wie einst Karlheinz Stockhausen etwa, wie Mauricio Kagel oder Bernd Alois Zimmermann. Lauter internationale Größen hatten das weltweit einzigartige Studio für elektronische Musik seit seiner Gründung 1951 genutzt und dort wichtige Kompositionen geschaffen.

Die Musik-Szene scharrt schon mit den Hufen, heißt es. Wann darf man hinein ins alte neue Studio? Es braucht noch etwas Geduld. 2026 sollen Umbau und Einrichtung abgeschlossen sein. Dann wird man wohl wieder etwas zu hören bekommen aus dem wiedererweckten „Studio für elektronische Musik“.