25 Jahre Route Industriekultur

OrteGeschichte
Seit 1999 verbindet die „Route Industriekultur“ jene Orte, die für Wirtschaftsgeschichte, Kunst und Kultur des Ruhrgebiet besonders bedeutsam sind. Zum 25. Geburtstag der Themenstraße hat der Regionalverband Ruhr (RVR) ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm organisiert.

Eine viertägige Routen-Party auf Zeche Zollverein markiert vom 30. Mai bis 2. Juni den Auftakt des Jubiläums. Wer eine repräsentative Auswahl jener Baudenkmäler in Augenschein nehmen will, in denen sich 150 Jahre Industriekultur spiegelt, braucht viel Zeit und eine gute Kondition: Über eine Strecke von 400 Kilometern verteilen sich die sehenswerten „Ankerpunkte“, „Panoramen“ und „Siedlungen“ der Route. Spezielle Fahrradtouren erleichtern Navigation und Orientierung ebenso wie „Jubiläumstouren mit dem Bus“.

Wie auch immer man sein Ziel erreicht – Langeweile kommt garantiert nicht auf, bietet die „Route Industriekultur“ doch rekordverdächtig viel Abwechslung. Bei den 27 „Ankerpunkten“ beispielsweise reicht das Spektrum von der Zeche Zollverein in Essen über das Museum Binnenschifffahrt in Duisburg und die Lindenbrauerei Unna bis zum Freilichtmuseum in Hagen oder dem Eisenbahnmuseum in Bochum. Im Zuge der Jubiläumsaktivitäten dürfen sich die „Ankerpunkte“ jeweils für eine Woche im Rampenlicht der Auszeichnung als „Local Hero“ sonnen. Geplant sind dann Sonderführungen, Mitmachaktionen und Picknicks.

Wer Übersicht und Vogelperspektive schätzt, ist mit den 17 „Panoramen“ der Route gut bedient. Den Halden, wo einst der Abraum der Zechen und Hütten abgeladen wurde, ist es zu verdanken, dass das Ruhrgebiet sich zumindest ein bisschen als Gipfelregion fühlen darf. Werkssiedlungen und Zechenkolonien erinnern daran, dass die rasante Industrialisierung im Revier mit einem ebenso rasanten Bauprogramm einherging. 13 dieser historischen Siedlungen sind in die Route eingebunden und vermitteln einen Eindruck der Wohn- und Alltagskultur in Bottrop, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Lünen und anderswo.

Wie sehen Amateurfotograf*innen heute das Ruhrgebiet? Welche Orte, welche An- und Aussichten wecken ihr Interesse – und den Wunsch, einen individuellen Ort der „Route Industriekultur“ im Bild festzuhalten? Diesem Thema widmet sich das Essener Ruhr Museum mit der Sonderausstellung „Raum für Zukunft. Bilder der Industriekultur im Ruhrgebiet“. Auf der 24-Meter-Ebene sind bis zum 10. November 34 Fotografien zu sehen – die besten Ergebnisse eines Wettbewerbs, den der Regionalverband Ruhr (RVR) und das Ruhr Museum anlässlich des 25-jährigen Jubiläums ausgeschrieben haben.

„Happy Birthday, Route Industriekultur!“ heißt es am 23. September auch in der Villa Hügel. Dort präsentiert IndustrieFilm Ruhr zum Geburtstag ein Filmspecial mit wenig bekanntem Material aus dem Historischen Archiv Krupp und dem Bestand der thyssenkrupp Corporate Archives.

Zum Abschluss des Jubiläumsjahres findet vom 6. 6is 8. November im ehemaligen Salzlager der Kokerei Hansa ein Symposium statt, das den Strukturwandel im Revier beleuchtet.

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