1250 Jahre Westfalen

Kunst
Wie klingt Westfalen? Welche Geschichten stecken in der Region zwischen Teutoburger Wald und Ruhrgebiet? Welche Kunst ist hier entstanden – und was gibt es in den Kulturhäusern zu entdecken? Um diese Fragen dreht sich (auch) das Jubiläumsjahr, in dem der LWL 1250 Jahre Westfalen feiert – mit Ausstellungen, Bühnenshows, Crossover-Projekten, Veranstaltungen zu Baukultur, Film, Landeskunde, Literatur und Musik, aber auch mit Mitmach-Angeboten und Podcasts.

In den Reichsannalen Karls des Großen wurden die "Westfalai" im Jahr 775 erstmals schriftlich erwähnt. Dabei war der Landstrich, dessen Wappen das charakteristische Ross ziert, seit je eine geschichtsträchtige Region: Von den Neandertalern über die antike Varusschlacht bis zur preußischen Provinz (im 19. und frühen 20. Jahrhundert) und der Einbindung in das Bundesland Nordrhein-Westfalen (nach 1945) spannt sich ein weiter historischer Bogen. Heute bildet Westfalen den Lebensraum von über acht Millionen Menschen – nahezu die Hälfte der Bevölkerung in NRW.

Im Programm, das die LWL-Kulturstiftung zum Jubiläum auf die Beine gestellt hat, sind zunächst einige Ausstellungen zu finden: Etwa die in der ehemaligen Kaiserpfalz Paderborn, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht und am 15. Mai eröffnet wird. Die Schau "775 – Westfalen" (bis 1. März 2026) blickt unter anderem zurück ins Frühmittelalter und zeigt Neufunde eines Friedhofs in Schieder-Schwalenberg, der erst kürzlich entdeckt wurde. Was den kunsthistorischen Part angeht, so setzen Hermann tom Rings "Familienbild des Grafen Rietberg" (1564) sowie eine Ölskizze von Peter Paul Rubens ("Anbetung der Hirten", 1621/22) Akzente.

Kunst
Der Spieler – der Theaterarchitekt Werner Ruhnau
Er nannte sich selbst gern einen "Spieler". Und das war er in der Tat - nicht zuletzt, wenn es um seine großartigen Entwürfe ging. Ein Porträt des Architekten Werner Ruhnau.

Welchen Anteil der Architekt Werner Ruhnau (1922-2015) an der jüngeren Baugeschichte in Westfalen hat, danach fragt eine Ausstellung des Baukunstarchivs NRW, die am 16. Mai in Dortmund startet und anschließend nach Gelsenkirchen und Münster wandert. Natürlich stehen auch historische Ereignisse im Fokus – etwa "Die Schlacht am Brunsberg" (Huxarium Gartenpark Höxter, 10. Mai bis Mitte Oktober), das Engagement jüdischer Mitstreiterinnen in der frühen Frauenbewegung ("Rafft euch empor!", Jüdisches Museum Westfalen, Dorsten, 12. Oktober bis 12. April 2026) oder "Demokratische Kulturen im Sauerland 1925-1975-2025" (ab 10. Oktober im Sauerland-Museum, verteilt über die Orte Arnsberg, Brilon und Meschede).

Orte
Westfalen – Ein Reiseführer für Rhein- und andere Ausländer
Jetzt aber mal ohne Spökes: Was Ihr schon immer über Westfalen wissen wolltet, das hat Kulturkenner-Autorin Katrin Pinetzki in ihrem Multimedia-Reiseführer über die Region zusammengetragen.

Gibt es eine typisch westfälische Mentalität? Und wodurch zeichnet sich diese Gemütslage aus? Diesem Thema widmet sich Moderator Martin Quilitz in Form von mehr als 70 Gesprächsabenden im Rahmen seiner Bühnenshow "Westfalen weltweit – 1250 Jahre on Tour". Derweil präsentiert das Baddabäm!Ensemble aus Münster im Sommer an vier Orten eine "Show für parapolitische Abendunterhaltung – GrandTourWestfalen": Modekonsum, Erbrecht, Gerechtigkeit und Arbeitsleben werden hier aus westfälischer Perspektive beleuchtet.

Literatur
Podcast-Tipp: Über Kunst plaudern
Der Titel „Die Leichtigkeit der Kunst“ ist bei diesem Podcast wörtlich zu nehmen: Claudia Linzel schafft einen hürdenlosen Zugang zu Kunst, Künstler*innen und den Menschen hinter dem Kunstbetrieb.

Die Podcasterin Claudia Linzel aus Rheda-Wiedenbrück, bekannt durch ihre Gesprächsreihe "Die Leichtigkeit der Kunst", geht zum Jubiläum mit dem Podcast "Genau! Westfalen!" auf Sendung. Sie will mit Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Politik, Medien und Wissenschaft über die Vorzüge Westfalens sprechen – festgezurrt an Aspekten wie Identität, Herkunft und Zugehörigkeit.

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