Kunst

"Menschheitsdämmerung. Kunst in Umbruchzeiten" im Kunstmuseum Bonn

19.10.2023 - 18.02.2024
Die Schau vereint rund 40 Werke der Klassischen Moderne mit etwa ebenso vielen Stücken von heute. Gemeinsam ist allen, dass sie in Krisenzeiten entstanden sind – und dass sie diese reflektieren.

„In allen Lüften hallt es wie Geschrei / Dachdecker stürzen ab und gehn entzwei“, so beschreibt Jakob van Hoddis vor gut 100 Jahren das Weltende. „Der Sturm ist da, die wilden Meere hupfen / An Land, um dicke Dämme zu zerdrücken…“ Mit van Hoodis Zeilen eröffnet Kurt Pinthus eine Gedichtanthologie, die 1919 unter dem Titel „Menschheitsdämmerung“ erscheint und den Zeitgeist zu erfassen sucht. Das Kunstmuseum Bonn macht den Buchtitel nun zum Ausstellungstitel. Und inszeniert ein Treffen: Rund 40 Werke der Klassischen Moderne kommen zusammen mit etwa ebenso vielen Stücken aus der jüngsten Gegenwart.

Gemeinsam ist den alten und neuen Arbeiten, dass sie in Zeiten gesellschaftlicher, politischer und sozialer Krisen entstanden sind – und dass sie diese Situation reflektieren. 1916 etwa malt Helmuth Macke die „Zerstörte Wassermühle bei Hermeville“, und hundert Jahre später schafft Monika Sosnowska Skulpturen aus Beton und Stahl, in denen die Zerstörung greifbar wird. Im Holzschnitt zeigt Marie von Malachowski-Nauen 1924 den stürzenden Menschen von Flammen und Schlangen umzüngelt. Weniger direkt, trotzdem unmissverständlich führt Francis Alÿs’ Installation die Bedrohung unserer Tage vor Augen: brennende Wälder, das Schmelzen des arktischen Eises, Tornados, die über ausgedörrte Böden brausen.

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