Und sie bewegt sich doch. Die Musikgeschichte ist, auch in ihrer rückwärtigen Wahrnehmung, ein langsamer Koloss. Doch inzwischen geraten zunehmend Komponistinnen in den Fokus, die weit bessere Musik geschrieben haben als lange Zeit glauben gemacht wurde. Das gilt auch für die französische Komponistin Augusta Mary Anne Holmès, geboren 1847 in Paris, Schülerin von César Franck. Sie hat Kantaten geschrieben, sinfonische Dichtungen, Lieder, Klavierwerke und einige Opern.
Dazu zählt auch „La montagne noire“ (Der schwarze Berg). Das Libretto hat Holmès gleich selbst geschrieben. Die Geschichte ist von einem orientalischen Brauch inspiriert: Zwei Männer bekennen sich durch Eid zueinander und betrachten sich als Brüder, was letzten Endes bedeutet, dass sie ihr Leben für den anderen opfern (müssen). 1895 fand die Uraufführung an der Pariser Oper statt – anschließend verfiel das Werk in einen Dornröschenschlaf. Jetzt präsentiert das Theater Dortmund die Wiedererweckung. Motonori Kobayashi dirigiert, die Inszenierung liefert Emily Hehl.
