Im Porträt: Theater Oberhausen

BühneOberhausen
Das Theater Oberhausen präsentiert seine Tradition schon bei der Adresse: es befindet sich am Will-Quadflieg-Platz. 1920 gegründet und mit wechselnder Geschichte (mal reines Sprechtheater, Opern- und Operettenbühne, klassisches Drei-Sparten-Theater und als „theater im pott“ Kinder- und Jugendtheater), wurde das „Neue Haus“ 1949 als erstes Theatergebäude des Ruhrgebiets wieder eröffnet.

Es folgte eine Epoche, in der Regisseure wie Alexander May und Axel Corti sowie Uraufführungen von Peter Handke große Beachtung garantierten. Der Strukturwandel und die Kohle- und Stahl-Krise wirkten sich auch auf den Theaterbetrieb in der Arbeiterstadt aus. In den sechziger bis neunziger Jahren schmolz er gewissermaßen ab. 1991 entschied sich der Rat der Stadt für die Schließung des Musiktheaters und den Aufbau eines neuen Schauspielensembles.

Ab 1992 erlebte das Theater Oberhausen unter der Intendanz von Klaus Weise bis 2003 so etwas wie ein Wunder. Man spielte sich in die erste Reihe der NRW-Bühnen und konnte häufig Düsseldorf, das Schauspielhaus Bochum oder die Kölner Bühnen in den Schatten stellen. Viel Anteil daran hatten Weises eigene Inszenierungen sowie ein stabiles Ensemble und der Ansatz, die Industrielandschaft einzubeziehen. Im Gasometer entstanden wirkungsmächtige Aufführungen. Johannes Lepper, der unter Weises Leitung mehrfach in Oberhausen erfolgreich inszeniert hatte, wurde sein Nachfolger, konnte aber mit seinem sperrigen, düsteren Spielplan keine Kontinuität erzielen.

Von 2008 bis 2017 leitete Intendant Peter Carp das Theater und holte Regisseure wie den Ex-Berliner Volksbühne-Star Herbert Fritsch nach Oberhausen. Dessen Inszenierung "Nora oder Ein Puppenhaus" erhielt im Jahr 2011 eine Einladung zum Berliner Theatertreffen – die zweite in der 90jährigen Geschichte des Hauses. 2022 übernahm Kathrin Mädler die Intendanz.

www.theater-oberhausen.de

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